Die Stockholmer Schären wurden bereits im 11. Jahrhundert besiedelt. Ein Grund für die Ansiedlung in den Schären war, dass man mit der Fischerei viele Mäuler sättigen konnte. Neben der Fischerei und Jagd betrieben die Schärenbewohner oft eine kleine Landwirtschaft, die besonders in den äußeren Schären klein und einfach war.
Finden Sie den Hakenpflug an der linken Wand? Viele wissen heute wahrscheinlich nicht, was ein Hakenpflug ist. Es handelt sich um eine einfache Form eines Pflugs, der Furchen in den Boden zog und früher in den Schären verbreitet war. Oft wurde der Hakenpflug von einem Ochsen gezogen, aber auf den Bildern über dem Hakenpflug siehen Sie, wie einige Männer den Pflug selbst ziehen, um Rüben und Kartoffeln zu pflanzen. Das Leben in den Schären war oft von harter Arbeit geprägt, das ganze Jahr über, aber die Bewohner mussten im Gegensatz zu den Bauern auf dem Festland selten hungern.
Roggen und Gerste waren die häufigsten Nutzpflanzen in der Landwirtschaft. Während der Herbstreisen in den Mälarsee, unter anderem nach Uppsala und Örsundsbro, tauschte man Roggen gegen gesalzenen Hering. Der Roggen wurde auf dem Rückweg in Wasser- und Windmühlen gemahlen. Ein Fass Hering gegen zwei Fässer Roggen. Als die Schärenbewohner drei Fässer Roggen für ein Fass gesalzenen Hering haben wollten, wurde in Örsundsbro die erste Genossenschaft des Landes gegründet, um den Roggen selbst zu kaufen und war somit gegen die Schärenbewohner ausgerichtet.
Neben der Landwirtschaft hatte man einige Kühe, um Milch und Butter zu gewinnen, eventuell ein Schwein, einige Schafe und einen Hühnerhof, aber Pferde waren in den äußeren Schären selten. Auf den größeren Inseln hingegen, wo es etwas größere Bauernhöfe gab, waren sowohl Pferde als auch Ochsen üblich.
Die Anzahl der Tiere hing von der Verfügbarkeit von Futter ab. Zudem gab es sogenannte Weideinseln, die sich üblicherweise auf nahegelegenen Inseln befanden. Die Kühe wurden mit größeren Ruderbooten oder sogenannten „Kuhfähren“ hinausgefahren. Auf den Bildern rechts können Sie das sehen und in der großen Glasvitrine steht ein Modell mit einer Kuh. Die Kuhfähren waren breite, flachbodige Viehfähren, die von einem Boot geschleppt wurden. Die Kühe konnten aber auch zwischen den Inseln schwimmen und manchmal sogar nach Hause, was die Bauern ärgerte. Deshalb wurden auf einigen Weideinseln Zäune zum Wasser errichtet. Die Mägde mussten dann zweimal täglich zu den Weideinseln rudern, um zu melken.